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Hyperhidrose (Starkes Schwitzen)

Hyperhidrose (Starkes Schwitzen/ Starke Schweißbildung)


Schwitzen ist ein physiologischer und lebenswichtiger Prozess, der jedoch übermäßig stark ausgeprägt sein kann.


Pathophysiologie der Theromoregulation - Die neuronale Regulation der Schweißdrüsen 

Es gibt zwei Drüsenarten. Die ekkrinen Schweißdrüsen (ca. 2-3 Millionen) produzieren ein dünnflüssiges Sekret, das gegenüber dem Plasma hypoton ist. Sie sind über den gesamten Körper verteilt mit der höchsten Dichte im Bereich der Achseln, der Handflächen und der Fußsohlen. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Thermoregulation. Apokrine Schweißdrüsen (Steuerungshormon Adrenalin) entwickeln sich erst in der Pubertät und sitzen an der Haarbasis, vorwiegend im Achsel- und Genitalbereich, aber auch im Gesicht. Sie sind für den „persönlichen“, manchmal auch unangenehmen Geruch verantwortlich. Frischer Schweiß ist geruchlos, der Geruch kommt durch die Hautbakterien zustande, die sich im feuchtwarmen Milieu (Achseln) gut vermehren können. Zusätzliche Hormonabbauprodukte führen dazu, dass Frauen- und Männerschweiß unterschiedlich riecht.


Die Thermoregulation ist wichtig, um eine gleich bleibende Körperkerntemperatur und damit die Homöostase aufrecht zu erhalten. Ein vermehrtes Schwitzen, die Hyperhidrose, kann jedoch auch ein relevantes Problem darstellen. Durch die übermäßige Schweißproduktion erfahren die Betroffenen erhebliche Einschränkungen im sozialen und beruflichen Umfeld, sodass sich hieraus ein individuell erheblicher Krankheitswert ergeben kann. Das kann bis dahin führen, dass Betroffene andere Menschen oder bestimmte Situationen dauerhaft meiden und sich stark einschränken.


Eine Erhöhung der Körperkerntemperatur – etwa durch Thermogenese, meist Muskelaktivität – und der Hauttemperatur – zum Beispiel von außen durch Sonneneinstrahlung – erregt Temperaturrezeptoren und somit thermosensorische Afferenzen. In der Haut und den Viszera sitzen Kalt- und Warmrezeptoren, die über Ad- und C-Fasern Impulse an das Zentralnervensystem weiterleiten. Zentrale thermosensible Neuronen befinden sich im Rückenmark, dem Hirnstamm (Formatio reticularis, Nucleus raphe) und dem Hypothalamus (Nucleus praeopticus des anterioren Hypo-thalamus).

Der Hypothalamus ist das Integrationszentrum aller thermo-sensorischen Afferenzen. Er hat die Aufgabe, die Körpertemperatur auf einen Sollwert von 37°C – (bei Fieber höher) einzustellen. Je nach Übereinstimmung der Solltemperatur mit der Isttemperatur wird eine Thermogenese – durch Muskelzittern und eine kutane Vasokonstriktion – oder eine Wärmeabgabe – durch Schwitzen plus kutane Vasodilatation – induziert. 


Etliche andere Einflussfaktoren wie Hormone, Affekt, Sauerstoffsättigung, Plasmaosmolarität beeinflussen ebenfalls die Thermoregulation und damit das Schwitzen. Progesteron erhöht die Körpertemperatur und senkt die Schweißrate, wohingegen Östrogen einen gegenteiligen Effekt hat. Die Schweißrate sinkt auch durch Hypovolämie und einen Anstieg der Plasmaosmolarität, sie steigt durch eine Erhöhung der Sauerstoffsättigung. 


Periphere Mechanismen

Die Schweißdrüsen werden sympathisch innerviert über postganglionäre Fasern. Es handelt sich dabei um sympathische C-Fasern. Der freigesetzte periphere Transmitter ist – im Gegensatz zu den Vasokonstriktoren – Acetylcholin, das an postsynaptisch lokalisierte muskarinische Rezeptoren der ekkrinen Drüsen bindet und die Schweißproduktion auslöst. 


Die Schweißdrüsen, die der Thermo-regulation dienen, befinden sich auf der gesamten Körperoberfläche, aber nur relativ wenige an Handflächen und Fußsohlen. Die Zahl funktionierender ekkriner Drüsen hängt zum einen von der intakten peripheren Innervation und zum anderen von Umweltbedingungen (Klima) während der frühen Kindheit ab. In der Peripherie wird die Schweißrate über die Hauttemperatur und die Hautdurchblutung reguliert: Eine lokale Erwärmung steigert die Schweißrate, eine Abkühlung reduziert sie.


Periphere und zentrale Mechanismen können sich gegenseitig beeinflussen. So verwundert es nicht, dass bei der Thermoregulation keine linearen, sondern komplexe Zusammenhänge zwischen Schweißproduktion auf der einen und Körper- und Hauttemperatur auf der anderen Seite bestehen. Dies erklärt zum Teil die große interindividuelle Variabilität beim Schwitzen.


Im Wesentlichen unterscheidet man bei der Hyperhidrose die  physiologische Arten des Schwitzens (thermoregulatorisches und emotional bedingtes), nach der Ursache des Schwitzens und nach der Lokalisierung des Schwitzens.

Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Trennung von thermoregulatorischem und emotional bedingtem Schwitzen nicht absolut ist; eine gegenseitige Beeinflussung ist nachgewiesen. Diese werden durch unterschiedliche zentrale Regelkreise kontrolliert im Fall des thermoregulatorischen Schwitzens hauptsächlich über den Hypothalamus und beim emotional bedingten Schwitzen hauptsächlich über das limbische System. Das limbische System ist durch Entspannung beeinflussbar.


Bei der Einteilung nach der Ursache des Schwitzens gibt es zwei Möglichkeiten:  Primäre und sekundäre Hyperhidrose. Allerdings kann bei etwa 95% Prozent aller primärer Hyperhidrose-Fälle keine fassbare Ursache gefunden werden, sie wird aber häufig durch die gleichen Faktoren getriggert wie das physiologische Schwitzen. Dafür ist jedoch ein deutlich niedriger Schwellreiz notwendig. Bei Vorliegen einer Grunderkrankung gilt die sekundäre Hyperhidrose als Begleitsymptom. Siehe weiter unten im Textfluss.


Man kann das übermäßige Schwitzen durch die Lokalisierung einteilen. Dabei unterscheidet man in

lokale (fokale) Hyperhidrose: Gesteigerte Schweißbildung nur in bestimmten Körperregionen wie Achseln, Hände, Füße, oder das Gesicht, also Areale, die vor allem für das emotionale Schwitzen verantwortlich sind.

generalisierte Hyperhidrose: Gesteigerte Schweißbildung am gesamten Körper

Hemihyperhidrosis: gesteigerte Schweiß-bildung als Begleitsymptom bei Vorliegen einer Grunderkrankung

Bromhydrose als Sonderform bildet der produzierte Schweiß einen sehr unangenehmen Geruch.


Hyperhidrose ist meistens kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern mit einer anderen Grunderkrankung bzw. Störung vergesellschaftet.


Ursachen einer sekundären Hyperhidrose (als Begleitsymptom) können sein


  • Grunderkrankungen, wie Diabetes mellitus, Herzinsuffizienz Tumore u.a. auch Infektionskrankheiten
  • Bestrahlung
  • Trauma
  • Stress (auch Schmerzen), Emotionen, Ängste und andere psychische Erkrankungen, Erregung
  • endokrine Störungen, wie hormonelle Dysregulation (Wechseljahre = Klimakterium), Akromegalie (Überproduktion des Wachstumshormons) u.a.
  • Entzugssyndrom, z.B. bei Opiat

 


Ursachen einer primären Hyperhidrose können sein

 

  • Stress, Emotionen
  • Nahrungsmittel (Gewürze)
  • körperliche Anstrengung
  • Medikamente

 


Emotional bedingtes Schwitzen


Das emotional bedingte Schwitzen hat die Funktion eines körperlichen „Feedback“-Signals bei emotional ergreifenden sensorischen, kognitiven und verhaltensrelevanten Prozessen. Weiterhin erhält es die Gewebetrophik der sensorisch wichtigen Handflächen und Fußsohlen. Dieses Schwitzen wird von neokortikalen und limbischen Zentren gesteuert. Die verantwortlichen Zentren sind noch nicht genau definiert, aber Amygdala (Mandelkern des Gehirns, Sitz der Angst), Präfrontalkortex (Teil der Großhirnrinde und für die emotionale Bewertung zuständig), Insel und Cingulum (weitere Teile des limbischen Systems, der für Entstehung, Verarbeitung von Gefühlen sowie bei Lern- und Gedächtnisprozesse beteiligt sind) scheinen eine wichtige Rolle zu spielen. Die prä- und postganglionären (spinalen und peripheren) Bahnen sind die gleichen wie beim thermoregulatorischen Schwitzen. Allerdings werden – im Gegensatz zur Thermoregulation, die vor allem behaarte Haut betrifft –, durch Emotion, Stress oder sonstige Reize hauptsächlich Schweißdrüsen im Gesicht, den Achseln, an den Handflächen und den Fußsohlen angeregt. Ein weiterer Unterschied ist die Co-Aktivierung der Vasomotoren (Regulation der Weite der Blutgefäße). Psychischer Stress induziert eine Vasokonstriktion (Gefäßverengung), wohingegen thermoregulatorisches Schwitzen mit einer Vasodilatation (Gefäßerweiterung) einher geht.


Therapiemöglichkeiten (neben der medikamentösen und chirurgischen Behandlung) der primären Hyperhidrose


 

  • Ängste, Stress, negative Emotionen, Anspannung, Schmerzen, andere psychische Beschwerden können über das vegetative Nervensystem durch Hypnose (Regression), Selbsthypnose und andere Entspannungstechniken, wie AT oder PMR verbessert werden


  • Wasserkuren: Kneipp´sche Güsse, regelmäßige kalt-warme Wechselduschen, Vollbäder mit Sole-, Moor- oder Heublumenzusätze


  • genügend Wasser trinken


  • anregende Speisen meiden (scharfe Gewürze)


  • Barfuß gehen (Stimulation der Fußsohlen) oder echte Lederschuhe tragen


  • Haare entfernen (Bakterien minimieren)


  • Drüsen trainieren (Sport, Sauna)


  • spezielle Deos mit antibakterieller Wirkung oder mit aktiven Mikroorganismen z. B. für die Schuhe


  • regelmäßig Salbei trinken/ in Kapselform mit Flavanoide oder in den Wechseljahren Traubensilbenkerze


  • Übergewicht vermeiden, kontrollieren, reduzieren


  • Vermeiden von Genussstoffen (wie Alkohol, Kaffee, Nikotin)


  • Saugfähige Naturfasern (Baumwolle) im Zwiebelverfahren anziehen


  • spezielle Homöopathie (oder Bachblüten)


  • ätherische Öle



  • Beruhigende Heilpflanzen (Baldrian, Passionsblume, Melisse, Johanniskraut, Lavendel)


  • ph-neutrale Seifen verwenden


  • Leitungswasseriontophorese


  • ganz wichtig ist hierbei keinen Menschenkontakt meiden und sich nicht zurückziehen!

 

Die sekundäre Hyperhidrose entsteht durch Störungen des zentralen oder peripheren Nervensystems. Therapie bei der sekundären Hyperhidrose wird durch die Therapie der Grunderkrankung behandelt.


Hyperhidrose Hypnose


Unerheblich ist, um welche Art es sich bei der Hyperhidrose handelt, beide Beschwerdebilder kann man durch Hypnose - speziell durch einen gesetzten Körperanker zur Entspannung - sehr gut behandeln. Diese Entspannung durch Hypnose mit dem Körperanker kann dann jederzeit selbst durchgeführt werden.



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